Klassische Baustoffe wie Mineralwolle, Stahl und Beton dominieren beim Hausbau. Doch die Suche nach besseren und nachhaltigeren Lösungen läuft - so findet etwa ein Kino-Snack eine neue Bestimmung.
Berlin (dpa/tmn) - Die Klimadebatte macht vor dem Baugewerbe nicht halt. Nachhaltigere Baustoffe wie Lehm, Holz und Stroh rücken damit wieder in den Fokus...
Aus dem Meer in die Hauswand. Seegras ist ein marktreifer nachwachsender Wärmedämmstoff - und es bietet nach Einschätzung von René Görnhardt viele Vorteile. "Man muss es nicht anbauen, denn es wächst auf dem Meeresgrund", sagt der Baustoffexperte der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).
Seegras habe einen hohen Salzgehalt und brenne dadurch nicht so leicht, so Görnhardt. Es lasse sich einfach verarbeiten. Der Dämmwert sei mit einer konventionellen Dämmmatte vergleichbar. Dazu kommt: Die Faser kann relativ viel Feuchte aufnehmen, ohne dass sie an Dämmwirkung und Massenvolumen verliert, ...
Schilf und Rohrkolben (Typha) wirken nicht gerade stabil. Doch verarbeitet als Platten halten sie durch ihre Kammerform - sie sind innen hohl - Lasten aus. "Sie können in tragenden Innenwänden verbaut werden oder als Matte für die Dämmung genutzt werden", erklärt Görnhardt. Durch die Wiedervernässung der Moore, so hofft er, könnten die Pflanzen wieder in größeren Massen regional angebaut werden.[...]
Trennwände aus Popcorn. Popcorn zum Beispiel. Da geht es nicht um Kinofeeling auf der Baustelle, sondern um Spanplatten, die zu rund zwei Dritteln aus Holzspänen und zu rund einem Drittel aus Popcorngranulat bestehen, also aus verarbeitetem Mais.[...]
Flachs als Bewehrung im Beton. Klassischerweise wird Beton durch Stahlstreben verstärkt. Modernere Bewehrungen bestehen aus Carbon oder Kunststoff. Künftig aber könnten sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, zum Beispiel Flachs.[...]
FNR: Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
FNR: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen